Heute nachmittag wieder einmal einen Trip auf der memory lane unternommen - der Grund ist ein flashback aus meinem alten Leben (Ich mag eigentlich keine Anglizismen, aber who cares). Was nun sehr mysteriös klingt, ist ganz harmlos. Ich habe in meiner Zeit beim Radio immer wieder einmal off-air-Moderationen gemacht (sprich Antenne-Disco bei Maturabällen, zB); kurz, ich war jung und brauchte das Geld. In jenen Tagen musste man als DJ mit mehreren Metallkoffern bepackt hunderte CDs mitschleppen, weil man ja nie wusste, was die Massen an musikalischer Medikation einfordern werden. Seit gut einem Jahr holt mich diese Vergangenheit halb-beruflich ein, sprich ich habe bei zwei Veranstaltungen in diesem Jahr im altehrwürdigen Diözesanhaus tatsächlich wieder aufgelegt und Leute sogar dazu gebracht, sich mehr oder weniger rhythmisch zu den dargebotenen Klängen zu bewegen (über meine eigenen Tanzkünste hüllen wir ganz fest den Mantel des Schweigens; nur so viel: meine pandahafte Agilität trifft beim Tanzen auf elfenfantengleiche Grazie - also ein Fest für die Augen und vor allem die Füße etwaiger Tanzpartnerinnen).
Aber ich schweife- wieder einmal - ab. Der Trip auf der memory lane ist ja der Aufhänger dieses irrelevanten Blogeintrags. Wie gesagt, in den alten Tagen war die Hardware massiv- und da der Max in Ausnahmefällen so etwas wie Ehrgeiz entwickelt, saß er in jenen

Jüngster Rückfall in ein altes Leben. Unterschied: früher standen mehrere Koffer auf der DJ Bühne herum...
Tagen vor seinem Einsatz in der Musikredaktion in Dobl und stellte für sich Listen mit CDs zusammen, die er am Abend in bestimmter Reihenfolge auflegen würde. Schließlich war das DJ-tum damals ja anders als die heutige Kunstform DJ (die heutigen sind wirklich absolute Könner). Damals spielte man einfach Songs ab, ohne zu sampeln, ohne zu loopen, ganz einfach straight. Die Kunst bestand darin, mithilfe der passenden Lieder zur passenden Zeit Stimmung zu transportieren, große Bögen trotz individueller Stücke zu bauen- und flexibel genug zu sein, auf die Stimmung im Publikum zu reagieren - der Füllstand auf der Tanzfläche und eingehende wohlformulierte Besucher:innen-wünsche ("Hey DJ, spü des ane von de a-ha, des mitn Video mit de Autos") galten als Indikator eines erfolgreichen Abends.
Heute 2024 sitze ich vor meinem Laptop und lege gerade bei spotify eine playlist an - schließlich habe ich am kommenden Samstag wieder einen Rückfall in mein altes Leben (WERBUNG IN EIGENER SACHE).
Das ganze ist vom Aufwand her um vieles einfacher geworden - Zugriff auf Millionen Titel, keine Koffer - Laptop genügt. Und dennoch - die alte Kunst besteht auch weiterhin in der Zusammenstellung - und auch der Ehrgeiz ist wieder da, die Leute wieder zum Tanzen zu bringen und anhand der ausgewählten Nummern eine Geschichte zu erzählen. Zum Beispiel eine Geschicht aus Songtiteln, die gespielt werden, um mir nur ganz wenig im Vorfeld in die Karten schauen zu lassen:
"Ich wanderte am Sonnenschein - kopfüber - hatte Arbeit (Mühen), weil ich ein Mädchen geküsst hatte, Valerie. Doch ich war raus aus dieser Liebe, war verrückt, wie ein Vorschlaghammer. Ich war Besitzer eines einsamen Herzens, doch ich dachte: das Leben ist eine Autobahn, entspanne, denk an den Sommer 69, Springe, lebe von einem Gebet und wage es nicht, mich zu vergessen. Nimm mich an, ich brauche dich heute Nacht, habe Glauben, gehen wir doch tanzen....... " Wer wissen will, wie die Geschichte ausgeht: 19.10.2024, Diözesanhaus Klagenfurt, Let's spend a night together, 19.30 geht's los.
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