Eigentlich wollte ich heute einen Blogeintrag über ohnmächtigen Zorn verfassen - die derzeitige Verfasstheit der Welt, die für mich weniger Ordnung als eher "fucking chaos" oder einen "maelstrom of madness" darstellt, "motivierte" mich dazu. Dann kam aber eine Information dazwischen, eine gute Nachricht, eine Aktion- kurz ein zartes Pflänzchen namens Hoffnung, das mein gefühlsmässiges Abdriften in Richtung "Sith Lord" zumindest einmal angehalten hat. Neugierig geworden? Nun denn, selbige Neugierde kann und soll befriedigt werden.

Petar "Pero" Rosandic ist in der österreichischen Rap-Szene als "kidpex" eine Größe - und nun ist Rap etwas, was ich meinen Gehörgängen genauso gerne antue wie einen Stein am Schädel - also gar nicht. "Pero" ist mir aber aus anderen Gründen ein Begriff- als "das Gesicht" des Vereins SOS Balkanroute, der sich für die Geflüchteten an eben der ominösen, berüchtigten Fluchtroute einsetzt. "SOS Balkanroute sammelt außerdem Spenden für die Versorgung von Flüchtlingen auf der Balkanroute und unterstützt lokale humanitäre Hilfsnetzwerke in Bosnien und Herzegowina. Die SOS Balkanroute hat die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen an der Grenze mitinitiiert. In der zweibändigen Dokumentation Black Book of Pushbacks sind über 13.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen an Geflüchteten festgehalten" (Aus dem Wikipedia-Eintrag).
Im November sammelt der Verein Sachspenden für dringende Hilfstransporte mit wetterfester Kleidung, Schlafsäcke, Isomatten, Winterschuhe, Hauben usw. Er sammelt auch in Kärnten- und wird dabei auch von einigen Pfarren unterstützt (NÄHERE INFOS). Solche Aktionen sind wie Balsam auf meine pessimistische Seele- erstens freut mich die Kooperation zwischen (Teilen der) Kirche und Wiener Rapper, weil nicht "klassisch", zweitens - und das ist viel wichtiger - gibt es mir die Möglichkeit, simpel ins Tun zu kommen. Ich kann die Welt nicht ändern, geschweige denn retten, aber zumindest kann ich versuchen, Helfenden zu helfen. Ganz konkret und einfach, indem ich meinen Hintern vom Stuhl bewege und entweder nicht mehr von mir benutzte, aber noch gute Textilien an einem bestimmten Tag an einen bestimmten Ort bringe und/oder ein paar Euro in die Hand nehme und etwas für andere einkaufe. Das löst nicht das Problem der Geflüchteten, das endet nicht den Hunger der Welt - aber es hilft einem Menschen in tiefer Not. Und wenn mehrere so zu denken anfangen und handeln, dann kann ein zartes Pflänzchen auch - oder vor allem - in der kalten Jahreszeit zu sprießen beginnen...
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Junge, Junge, halt dich fern von Jesus Christus!!!!