Kein Weihnachtsposting, keine Sorge. Nur ein schneller Eintrag über eine Feststellung, die ich soeben beim Hören von Sibelius siebenter Symphonie mit den Berlinern unter Karajan gemacht habe: die Sieben hat es mir anscheinend angetan, zumindest was klassische Musik betrifft.
Nun ist die Sieben ja eine "prominente" Zahl, wenn es solche gibt- sieben fette und sieben magere Jahre, die sieben Todsünden, die glorreichen Sieben, die Sieben als Addition der Drei (Dreieinigkeit) und Vier (Elemente) usw. usf. Egal, darum geht es jetzt nicht. Wie gesagt, jetzt geht es komplett irrelevant um die sieben in der klassischen Musik, namentlich um "Siebente Symphonien", die es mir - bewusst oder unbewusst- anscheinend besonders angetan haben. Beginnen wir beim Auslöser dieses Eintrags, Jean Sibelius letzter, siebenter Symphonie.

Das Teil ist für eine Symphonie (der Spätromantik) sehr kurz (etwas mehr als 20 Minuten Spielzeit) und einteilig (es lassen sich vier Abschnitte ausmachen, aber es sind eben keine einzelnen Sätze). In diesen 20 Minuten Spielzeit entfaltet sich eine unglaubliche Klangfülle und Dramatik und - spätestens wenn die Posaune im vierten Abschnitt das Grundthema des Anfangs nochmals aufgreift- wieder ein "faustischer" Moment, weil so unglaublich schön. Diese absolute Musik hörend schoss mir heute durch den Kopf, dass einige der siebenten Symphonien für mich absolute Schönheits- und Erhabenheitsbringer sind. Beethovens Siebente packt mich jedesmal vor allem bei ihrem langsamen Satz, den genialen "Trauermarsch". Bruckners Siebente war für mich die Einstiegsdroge in die symphonische Welt des Meisters und hat im ersten Satz meiner Ansicht nach das absolut schönste Grundthema aller Brucknerschen "symphonischen Riesenschlangen".
Gustav Mahlers Siebente wiederum ist nach seiner dritten Symphonie ebenfalls mein Liebling; vor vielen, vielen Jahre besuchte ich eine Live-Aufführung derselben im Grazer Stefaniensaal mit meiner damaligen Freundin - unser erster gemeinsamer Konzertbesuch. Die Art, wie sie neben mir sitzend auf die Musik reagierte, ließ mich damals darüber sinnieren, ob die Gute vielleicht mehr als eine spannende Beziehung sein könnte.
Die Frage hat sich danach relativ schnell geklärt- aus der damaligen Freundin wurde meine Frau. Mahlers Siebente war nicht schuld daran- aber wer weiß, welche Magie hinter der Sieben steckt...
Nachtrag zwei Stunden später: Soeben Antonin Dvoraks siebente Symphonie mit den Berlinern unter Rafael Kubelik gehört. Muss ich noch was sagen...?
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